Die SP des Kantons St.Gallen sei überrascht über den «unprofessionellen und fahrlässigen Umgang» der Polizei mit dem Treffen der Nazi-Szene in Unterwasser und dem Auftritt eines deutschen Sängers an einer Pnos-Veranstaltung in Kaltbrunn.
Es sei offensichtlich, dass die Spitze der St.Galler Kantonspolizei der Herausforderung von rechtsextremen Aufmärschen nicht gewachsen sei. Die Partei fordert nun den Rücktritt des Kommandanten der Kantonspolizei, Bruno Zanga. Kritisiert wird in der Mitteilung der SP auch die Kommunikation der Polizei. Sie habe unter anderem Nazi-Lieder- und Parolen in «fahrlässiger Weise» verniedlicht.
Bruno Zanga hat mein volles Vertrauen.
Für Regierungsrat Fredy Fässler (SP) sind Rücktrittsforderungen gegen den Polizeikommandanten deplatziert. Selbst wenn letztlich in Unterwasser und in Kaltbrunn bei nachträglicher Betrachtung und in Kenntnis aller Fakten nicht alles optimal gelaufen sei, könne dies nicht Anlass sein, um den Kommandanten zum Rücktritt aufzufordern. «Bruno Zanga hat in seinen sechs Kommandojahren die Kantonspolizei St.Gallen entscheidend weitergebracht. Er geniesst mein volles Vertrauen», teilt Regierungsrat Fredy Fässler mit.
Der Fall Unterwasser
Bürgerliche Parteien melden sich zu Wort
Für die bürgerlichen Parteien ist die Rücktrittsforderung der SP aufgrund der letzten Ereignisse «mehr als unverständlich und nicht nachvollziehbar». Die FDP, CVP und die SVP stehen laut einer gemeinsamen Stellungnahme «voll und ganz hinter dem Kommandanten der Kantonspolizei» und sprechen ihm das vollste Vertrauen aus. Von den Anlässen im Toggenburg und Kaltbrunn distanzieren sich die bürgerlichen Parteien klar.