Hat ein Armeelastwagen einen Unfall, muss ein Konsulat bewacht werden oder braucht das Grenzwachtkorps Unterstützung: Die Militärpolizei in Mels kann sich nicht über zu wenig Arbeit beklagen. Gebraucht werden die Militärpolizisten auch während dem WEF in Davos.
Die Militärpolizei ist schweizweit in vier Regionen unterteilt. Im Ostschweizer Kommando in Mels arbeiten gut 50 Personen. Aber es gibt hartnäckige Gerüchte, dass das Kommando in Mels verschwinden und die Militärpolizei zentral von Sitten aus geleitet werden soll.
Keine Verlegung vorgesehen
Den Hintergrund erklärt der St. Galler Sicherheitschef, Fredy Fässler so: Der Kanton Wallis sei unglücklich, dass der Militärflughafen verschwindet und deshalb habe man den Wallisern das Kommando der Militärpolizei in Aussicht gestellt.
Das habe er so gehört. Offiziell beruft sich der Mediensprecher des VBS auf Nachfrage auf das Stationierungskonzept aus dem Jahr 2013. Dort sei eine Schliessung des Kommandos in Mels und eine Verlegung nach Sitten nicht vorgesehen.
Der zuständige Walliser Regierungsrat, Oskar Freysinger, bestätigt auf Nachfrage, dass in Zukunft die Ausbildung der Militärpolizisten in Sitten stattfinde. Das schaffe nach der Schliessung des Militärflugplatzes immerhin 140 Arbeitsplätze und könne als Kompensation der Schliessung angesehen werden.
Regierung wartet auf Aussprache
Weil aber das Kommando in Mels nichts zu tun hat mit der Ausbildung von Militärpolizisten, betreffen die Massnahmen im Wallis die Ostschweiz nicht. Dennoch halten sich die Gerüchte hartnäckig, es komme zu einer Schliessung. Fredy Fässler muss aktuell auch einen parlamentarischen Vorstoss in dieser Sache behandeln.
Der St. Galler Regierungsrat sagt gegenüber dem Regionaljournal, er habe von einer hohen Stelle der Armee erfahren, dass es keine Pläne für eine Schliessung des Kommandos in Mels gebe. Das wolle ihm auch in Bälde der Armeechef persönlich mitteilen. Dann erfahre der St. Galler Regierungsrat, was konkret geplant sei. Einen Termin für diese Aussprache gibt es noch nicht. Bis dahin muss sich das Sarganserland gedulden.