«Von A nach Bildung» - unter diesem Titel führt die FHS St. Gallen ein Bildungsexperiment im Zug durch. Ziel dabei ist es herauszufinden, inwiefern sich der öffentliche Verkehr als Ort der Wissensvermittlung eignet - und wenn ja, in welcher Form.
St. Gallen, 9:04 Uhr: Der Zug fährt ab in Richtung Romanshorn. Rund 20 Studenten der FHS setzen sich ihre Kopfhörer auf, Mark Riklin beginnt sein Referat zu halten. Auch zufällig zugestiegene Passagiere dürfen sich einen Kopfhörer aufsetzen und mithören.
Studenten sind positiv überrascht
Bildung im Zug - wie kommt sie an? Das Fazit der Studenten ist durchwegs positiv. Eine willkommene Abwechslung sei es, eine interessante Erfahrung, so der Tenor. Von Ablenkung keine Spur. Im Gegenteil: Es sei angenehm, die Landschaft zu betrachten und dabei die Stimme des Referenten direkt im Ohr zu haben, sagt eine Studentin. Auch Referent Mark Riklin bewertet das Experiment positiv, begrüsst die Impulse, die durch die Zugfahrt entstehen.
Ob die FHS in Zukunft regelmässig Lektionen im Zug abhält, ist noch offen. Zuerst müsse dieses Experiment ausgewertet werden, anschliessend sehe man weiter, sagt Rektor Sebastian Wörwag gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF1. Abgeneigt sei man auf keinen Fall. Das Bildungsexperiment habe aber auch klar gezeigt, dass sich längere Vorlesungen weniger dafür eignen, im Zug abgehalten zu werden als kürzere Vorträge.