2013 wurde aus dem Thurgauer Pilotprojekt eine Bundeslösung, die für alle Kantone gilt. Seither gibt es weniger Fördergelder und es darf zehn Prozent weniger Gülle ausgetragen werden. Für den Thurgauer Bauern und SVP-Kantonsrat Moritz Tanner ein Unding: «Ich sehen nicht ein, wieso ein Bauer dafür bestraft wird, dass er auf die Umwelt achtet. Das ist unlogisch.» Viele Bauern blieben nun auf ihrer überschüssigen Gülle sitzen und müssten noch dafür bezahlen, sie loszuwerden, klagt der Thurgauer Bauer weiter.
Bundesbern ohne Musikgehör
Beim Bundesamt für Landwirtschaft stösst die Thurgauer Kritik auf Unverständnis. Dank dem effizienteren Düngen mit dem Schleppschlauch, steige auch der Ertrag der Felder. Und wer zuviel Gülle produziere, soll weniger Tiere halten, heisst es. Von der neuen Schleppschlauch-Praxis rücke man deshalb nicht ab, sagt Victor Kessler vom Bundesamt für Landwirtschaft: «Die Landwirtschaft soll effizienter und naturschonender werden. In Sachen Schleppschläuche gibt es daher keinen Handlungsbedarf.»Bauer Moritz Tanner lässt aber nicht locker. Er verlangt in einem politischen Vorstoss, dass die Thurgauer Regierung in Bundesbern vorstellig wird.