Die Träger des Weltkulturerbes erarbeiten nun einen sogenannten Managementplan. Darin soll festgelegt werden, wer welche Aufgaben übernimmt und wie der Stiftsbezirk weiterentwickelt werden kann. Neben dem Erhalt ist auch die Nutzung zentral. So wollen die Beteiligten unter anderem die Forschung und die Vermittlung intensivieren. Ebenfalls soll geklärt werden, wie die Bestände der Stiftsbibliothek vor dem Zerfall geschützt werden können.
Die Unesco verlangt bereits seit zehn Jahren einen Managementplan. Verantwortlich für die Umsetzung ist der Verein Weltkulturerbe Stiftsbezirk St.Gallen. Die Arbeiten beginnen in diesen Tagen und sollten bis in einem Jahr abgeschlossen sein. Die Projektarbeiten kosten insgesamt 150'000 Franken; je 15'000 Franken steuern Stadt und Konfessionsteil bei, 120'000 Franken sollen dem Lotteriefonds des Kantons entnommen werden.
Ohne Managementplan sei das Label «Unesco-Weltkulturerbe», das der Stiftsbezirk St.Gallen 1983 erhielt, in Gefahr. Die Exekutivvereinbarung bilde den Rahmen, um den einzigartigen Stiftsbezirk dauerhaft als Weltkulturerbe zu sichern.
Das Weltkulturerbe umfasst neben Baudenkmälern und archäologischen Denkmälern auch die Kulturgüter der Stiftsbibliothek und des Stiftsarchivs. Im Managementplan soll auch eine Schonzone rund um den Stiftsbezirk festgelegt werden. Fernziel der Vereinbarung ist die Aufnahme in das Haager-Abkommen, in dem wichtige Kulturgüter geschützt werden. Erste Vorarbeiten dazu hat Andreas Kränzle in den vergangenen zwei Jahren geleistet. Er betreute das Projekt «Verstärker Schutz für den Stiftsbezirk», nun wird er mit der Ausarbeitung des Managementplanes beauftragt.