Präsident Albert Koller spricht von einer Sprache, wenn er vom Appenzellerdialekt spricht und davon, dass er in der Region Bern im Exil lebe. Dies sei nicht negativ gemeint, so Koller. Aber gerade das Naturjodeln gebe es in einem Berner Jodelchor nicht. Das Jodelchörli von «AppenzellBern» sei für ihn deshalb ein Stück Heimat.
«AppenzellBern» wurde im Jahr 1913 gegründet. Damals waren hauptsächlich Appenzeller Bürger, die beim Bund arbeiteten, Mitglieder. Dies hat sich geändert: Mittlerweile werbe der Verein auch aktiv um Leute, die «des Appenzeller Dialektes nicht mächtig sind».
Die Reportage aus Bern
Die Strategieänderung kam auch aufgrund der Nachwuchsprobleme zustande: Der Verein hat derzeit noch 140 Mitglieder, hauptsächlich ältere Leute. Er könne jedoch verstehen, dass die Jüngeren kein Interesse daran haben, sagt Koller. Auch seine Kinder, er spricht von Secondos, seien in Bern zuhause und nicht mehr in Appenzell.
Trotzdem glaubt Koller an «AppenzellBern»: Ziel des Vereins sei nicht mehr nur die Pflege des Brauchtums. Vielmehr gehe es auch darum, dieses Brauchtum den Bernerinnen und Bernern näher zu bringen.