Im Februar erzielte die Bewegung von Beppe Grillo am zweitmeisten Stimmen bei den Parlamentswahlen. Dies auch deshalb, weil sich Grillo die direkte Demokratie von Anfang ins Parteiprogramm geschrieben hat. Nun will er von der Landsgemeinde Glarus lernen.
Dafür nimmt er Unterricht in Florenz bei Daniele Cardelli. Der Professor für politische Philosophie hat seine Abschlussarbeit über die Glarner Landsgemeinde geschrieben. «Mich haben das Fest, die Leute, der Markt, die Musik fasziniert!», schwärmt Cardelli, «die Landsgemeinde ist ein Ritual. Und Rituale sind in der Politik wichtig.»
An der Hauptversammlung von Grillos Bewegung zeigte Cardelli deshalb zwei Videos der Glarner Landsgemeinde. Die Besucher hätten euphorisch reagiert. Möglich wären Landsgemeinden in Städten wie Florenz, Mailand oder Rom, hatte Cardelli erklärt. Man unterteile die Stadt in Quartiere und halte in jedem eine Landsgemeinde ab.
Ob die Glarner Landsgemeinde tatsächlich zum Exportschlager wird, bleibt vorläufig offen.