Neben dem eigentlichen Unterricht übernehmen Lehrerinnen und Lehrer weitere Funktionen in der Schule. Sie verwalten beispielsweise Schulmaterial, leiten Projekte oder führen Elterngespräche. Laut dem Gesetzesvorschlag sollen diese Leistungen künftig nicht mehr finanziell entschädigt werden. Wer zusätzliche Aufgaben übernimmt, soll von anderen entlastet werden.
Zum Beispiel würde die Klassenlehrer-Zulage gekürzt, im Gegenzug müssten Klassenlehrer eine Lektion weniger unterrichten. Zu spüren bekämen das die Dritt- und Viertklässler. Sie müssten künftig auf zwei beziehungsweise eine Lektion verzichten.
«Schüler sind überfordert»
Damit spare man am richtigen Ort, sagt Bildungsdirektor Stefan Kölliker gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF. «Wir wissen, dass auch die Schülerinnen und Schüler eher überlastet sind.» Der Kanton St. Gallen unterrichte mehr Lektionen als der Durchschnitt der Kantone.
Der St. Galler Lehrerverband will sich noch nicht konkret zum neuen Vorschlag äussern. Präsident Hansjörg Bauer erklärte jedoch, dass das Gesetz ein Schritt in die richtige Richtung sei.
Die Vernehmlassung läuft bis im November. Der Kantonsrat berät das neue Volksschulgesetz im nächsten Jahr.