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Ostschweiz Die Münchwiler Immobilienblase - ein Gespenst

Der Münchwiler Gemeindeammann Guido Grütter ist beinahe vom Stuhl gefallen, als er von den Resultaten einer ETH-Studie hörte. Diese stellt fest, dass es im Bezirk Münchwilen Anzeichen einer Immobilien-Blase gebe. Nicht nur der Gemeindeammann ist reichlich verdutzt.

Insgesamt elf Risiko-Gebiete macht die ETH Zürich in ihrem Immobilien-Report aus, in welchem es Anzeichen für eine Immobilienblase gebe. Der Bezirk Münchwilen rangiert von diesen elf an zweiter Stelle. Einen Gefahrenherd sieht die Studie bei mittelgrossen Wohnungen.

Das Resultat der Studie stösst auf Skepsis. Das Zürcher Immobilien-Beratungsunternehmen Wüst&Partner bestätigt zwar, dass die Bautätigkeit in Münchwilen in den vergangenen Jahren stark angezogen hat. Damit seien auch die Preise gestiegen. Diese «vitale Entwicklung» deute aber nicht auf eine Immobilienblase hin.

Etwas vor den Kopf gestossen ist der Gemeindeammann von Münchwilen, Guido Grütter. Münchwilen wachse, die Zahl der Neuzuzüger steige. Wenn es Preissteigerungen bei neuen Wohungen gebe, dann deshalb, weil deren Standard in den vergangenen Jahren gestiegen sei. Anzeichen für eine Immobilienblase erkenne er nicht.

Diese Einschätzung teilt Bruno Wick, Geschäftsleiter eines Treuhandbüros in Münchwilen. Die Preise entwickelten sich im durchschnittlichen Rahmen. Die gestiegene Nachfrage nach Wohnraum wirke sich auf den Bodenpreis aus - dieser steige aber moderat.

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