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Ostschweiz Die schwierige Suche nach einer neuen Deponie in St. Gallen

Noch kommt der Aushub aus der Region St. Gallen in die Deponie Tüfentobel. Die Deponie wurde Ende der 1960er-Jahre eröffnet. Der Bauboom sorgt nun dafür, dass die Deponie in 5 bis 6 Jahren voll sein wird. Als Ersatz plant der Kanton eine Grossdeponie im Steinachtobel. Doch es gibt Widerstand.

«Im Steinachtobel kann die Natur noch machen, was sie will», sagt Christian Meienberger, Geschäftsführer der Pro Natura St. Gallen-Appenzell. Das Projekt würde dem Natur- und Landschaftsschutz massiv widersprechen. Das Steinachtobel ist im kantonalen Richtplan als schützenswert eingestuft. Der Schutz könnte aber gelockert werden, wenn das öffentliche Interesse höher gewichtet wird als der Naturschutz.

Kanton favorisiert Steinachtobel

Für den kantonalen Deponieplaner Kurt Alabor ist das Steinachtobel der optimale Ersatz für die Deponie Tüfentobel. Hier hätten 17 Millionen Kubikmeter Aushubmaterial Platz. Ausserdem ist der Standort zentral gelegen und über die Autobahnausfahrten Meggenhus gut erreichbar. Ohne Grossdeponie müsste der Kanton langfristig bis zu 30 kleinere Deponien suchen.

Schwierige Renaturierung

Um im Steinachtobel eine Deponie zu betreiben, müsste der Bach Steinach verlegt werden. Das neue Bachbett müsste so naturnah wie möglich sein. Die Umweltverbände halten eine Verlegung und Renaturierung für unmöglich. Der Kanton St. Gallen entscheidet in den nächsten Wochen, ob er die Deponie Steinachtobel in den kantonalen Richtplan aufnimmt.

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