Vor 40 Jahren hat Albert Koch in Gonten AI einen Betrieb für die Verarbeitung von Ziegenmilch eröffnet. Heute führt sein Sohn Mathias das Unternehmen. Produkte aus Ziegenmilch werden immer beliebter. Koch erklärt es mit der guten Verträglichkeit und der Milchqualität: «Viele Restaurants haben Produkte aus Ziegenmilch auf der Karte. Das hat die Konsumenten auf das Nischenangebot aufmerksam gemacht», sagt Koch.
Inserat soll neue Lieferanten bringen
Koch verarbeitet 300‘000 Liter Ziegenmilch pro Jahr. Die pasteurisierte Milch und den Weichkäse liefert er an Grossverteiler. Weil der Absatz gut ist, würde Koch seine Produktion gerne erweitern und sein Sortiment ausbauen. Dafür braucht er doppelt so viel Milch. Per Inserat hat Koch neue Lieferanten gesucht, doch die Suche gestaltet sich schwierig.
Koch setzt auf die Milch der bedrohten weissen Appenzeller Ziege. Von dieser Rasse gibt es nur noch gut 1‘400 Tiere. Die meisten werden in kleinen Herden gehalten, so wie es im Appenzellerland Tradition ist. Viele dieser Landwirte wollen ihre Herde nicht vergrössern.
«Ziegenmilch ist arbeitsintensiv»
Andreas Hässig hält im Toggenburg eine Herde von 120 Ziegen. Die Milch liefert er nach Gonten. Für die Ziegenmilch wird fast doppelt so viel bezahlt wie für Kuhmilch. Trotzdem sei die Haltung von Ziegen nicht lukrativer. «Weil eine Ziege weniger Milch gibt als eine Kuh, muss er für eine gewisse Menge viel mehr Tiere melken. Und das ist arbeitsintensiv», sagt Hässig. Darum will er seine Herde auch nicht weiter vergrössern.
Beni Hollenstein aus Brülisau plant, seine Ziegenherde aufzustocken. Heute besitzt er 18 Ziegen, bald schon sollen 100 im Stall stehen. Doch dafür muss er den Stall erweitern und den Alpbetrieb anpassen. Die nötigen Investitionen sind gross und darum hat Hollenstein den endgültigen Entscheid noch nicht gefällt.