Der Ärger in Steinach hat sich seit langem aufgebaut. Die IG Steinach hat zwei Gegenkandidaten präsentiert, um den Bürgern «eine Alternative» ermöglichen zu können. Sie wirft dem jetzigen Präsidenten Roland Brändli unter anderem eine schlechte Amtsführung vor. Er soll deshalb abgewählt werden am 25. September.
Politisches Gespür - eine Kernkompetenz
Unbesehen von der Kampfwahl in Steinach: Den passenden Gemeindepräsidenten finden, ist nicht immer einfach. Ein Kandidat müsse über breite Fachkompetenzen verfügen, sagt Sara Kurmann Meyer vom Ostschweizer Zentrum für Gemeinden der Fachhochschule St. Gallen. «Zudem wird oft zu wenig Gewicht darauf gelegt, dass ein Gemeindepräsident über ein ausgeprägtes politisches Gespür verfügen muss. Er muss Sinn fürs Politische haben.»
Diese Ansicht teilt auch Hans Oswald heraus, der mit seinem Unternehmen Gemeinden in Personalfragen berät und begleitet. «Übernehmen in der Privatwirtschaft erfolgreiche Manager ein Gemeindepräsidentenamt, kann dies zu Konflikten führen. Weil sich Manager gewohnt sind zu entscheiden, in der Gemeinde dann aber mit den politischen Prozessen und politischem Widerstand Mühe bekunden.»