«Eine Tagesschule bietet Unterricht und Betreuung während des ganzen Tages an.» So definiert der Schweizerische Verband für schulische Tagesbetreuung die Tagesschule. Sie unterscheidet sich damit vom Mittagstisch, das ein freiwilliges Angebot ist.
In der Ostschweiz wird seit über zwanzig Jahren die Einführung von Tagesschulen gefordert. Bislang vergebens. Nur einzelne Gemeinden kennen solche Angebote. Der Verein Tagesschule listet in einer Studie für den Kanton St.Gallen zwei öffentliche Angebote auf, im Thurgau vier, in Glarus eines, in Graubünden zwei. Keine Angebote kennen die beiden Appenzell. Ergänzend weist die Familienplattform Ostschweiz zehn private Betreuungsangebote aus, die einem Mittagstisch gleichkommen.
In Zürich will die Stadtregierung nun vorwärts machen. Ab 2016 sollen sieben Tagesschulen versuchsweise eingeführt werden, ab 2025 soll die Tagesschule flächendeckend angeboten werden. Bis es in der Ostschweiz soweit ist, dürfte es noch einige Jahre dauern – «die Tagesschule kommt frühestens 2035», sagt Nadine Hoch vom Verband Kinderbetreuung Schweiz (kibesuisse). Dabei müsse beispielsweise der Kanton St.Gallen ein solches Angebot einführen, wenn ein entsprechender Bedarf ausgewiesen ist. So zumindest stehe es im Gesetz, so Hoch, die auch das Tagesschul-Netzwerk Ostschweiz leitet.