Der Kanton Glarus zahlt heute den Preis für die wirtschaftliche Entwicklung im 19. Jahrhundert. Damals hat sich das Glarnerland zum industrialisierten Kanton entwickelte. Der Linth entlang verteilten sich rund 20 Webereien und Spinnereien. Die meisten davon gibt es nicht mehr; Gebäude und Areale aber blieben. Eines davon ist das Legler-Areal in Deisbach, zu hinterst im Kanton. Seit 2001 wird hier kein Stoff mehr produziert, vor drei Jahren ging das Areal in den Besitz der Immobilienfirma Hiag über.
Alternative gesucht
Alex Römer von der Immobilienfirma Hiag erklärt, dass die Besitzerin sehr grosses Potenzial im 36'000 Quadratmeter grossen Areal sehe. Einerseits werde derzeit die Umnutzung zu einem Internat geprüft, mit Campus, Gastronomie und Sportplätzen. Andererseits sei ein Gewerbepark auch eine Option. Zuerst müsse man das Areal und die Umgebung kennenlernen. Nur so könne die optimale Lösung für das Legler-Areal gefunden worden.
Die Umnutzung einer Industriebrache braucht seine Zeit
Finanzielle Durchhalteübung
Im stillgelegten Industrieareal hat die Besitzerfirma einige Sanierungsarbeiten vollzogen. Asbest musste ausgebaut werden und Brandschutzmassnahmen wurden getroffen. Auch wenn sich eine baldige Umnutzung des Areals nicht abzeichnet, musste die Besitzerin investieren: «Der Kauf einer Industriebrache erfordert Schnauf», so Alex Römer. Er meint damit die Finanzen.