Die erfolgte wiederholte und massive Gewässerverschmutzung zeige, dass weitere Umweltschäden nicht ausgeschlossen werden können, heisst es in einer Medienmitteilung der Gemeinde Diessenhofen. Deshalb fordert der Stadtrat Diessenhofen von der Thurgauer Baudirektorin Carmen Haag die sofortige Stilllegung der Geothermieanlage.
Verantwortung beim Kanton
Weiter hält der Stadtrat Diessenhofen in seinem Brief an die Thurgauer Baudirektorin fest, dass die Gewässerverschmutzung vom Kanton zu verantworten sei. Äusserst unzufrieden ist der Stadtrat mit dem Ablauf des Bewilligungsverfahrens durch die kantonalen Instanzen. Die Stadtbehörde kritisiert am bisherigen Verfahren insbesondere, dass das Landratsamt Konstanz bzw. das Regierungspräsidium in Freiburg nicht kontaktiert wurde. Schliesslich sei der Rhein ein internationales Grenzgewässer.
Projektänderung verlangt öffentliche Auflage
Das ursprüngliche Projekt sah ein geschlossenes Kreislaufsystem des genutzten Tiefenbohrungswassers vor. Nun liege ein ganz anderes Projekt vor, heisst es in der Mitteilung der Stadt Diessenhofen. Das neue Projekt hätte zwingend ausgeschrieben und im Rahmen eines Konzessionsverfahrens nach dem Wassernutzungsgesetz samt baurechtlicher Prüfung beurteilt werden müssen. Der Stadtpräsident hat jetzt der Bauherrschaft eine kurze Frist gesetzt, um das erforderliche Gesuch einzureichen, und auch einen Bau- und Nutzungsstopp für die Leitung erlassen.