Als der Bundesrat im Juni 2007 seine Strategie «eHealth» präsentierte, waren die meisten Gesundheitsdirektoren skeptisch. Inzwischen hat sich einiges getan. Und der Kanton St. Gallen spielt dabei eine führende Rolle. So wurde im vergangenen Jahr in einem Pilotprojekt der Austausch von Patientendaten zwischen Spitälern und Hausarztpraxen getestet. Ab Januar 2014 soll das Modell nun eingeführt werden. Das bedeutet: Die Austrittsberichte bekommt der Hausarzt künftig nicht mehr per Post sondern digital direkt auf den Computer-Bildschirm. Einzige Voraussetzung: Der Patient muss dafür seine Einwilligung geben. Das schreibt auch das neue Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier vor, das frühestens 2015 in Kraft treten wird.
Auch die digitale Verwaltung von Spitalrechnungen hat St. Gallen als erster Kanton eingeführt. Inzwischen haben 13 Kantone das System übernommen. Ebenso soll die elektronische Kostengutsprache vorangetrieben werden, sagt Hansjörg Looser vom St. Galler Gesundheitsdepartement.
Fachhochschule bietet Weiterbildung an
Damit das in St. Gallen erarbeitete Wissen weitergegeben werden kann, hat die Fachhochschule St. Gallen in Zusammenarbeit mit der Höheren Fach- und Führungsschule von H+ einen eigenen Lehrgang entwickelt. Die ersten Auszubildenden starten Mitte Mai 2014. «Spitäler und andere Organisationen im Gesundheitswesen werden in den nächsten Jahren eHealth-Strategien entwickeln müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben», sagt Reto Eugster, Leiter Weiterbildung an der Fachhochschule. Der Kanton St. Gallen habe dafür eine gute Grundlage geschaffen.