«Früher sind wir als Gugge gerade in Herisau von Beiz zu Beiz gezogen, haben gespielt, und die Leute hatten ihre Freude daran. Heute ist das nicht mehr gefragt», sagt Ernst Nef, den eigenlich alle nur «Struppi» nennen, gegenüber Radio SRF 1.
Die Guggen machen diesen Wandel besonders sichtbar. Sie werden immer grösser – müssen vielleicht sogar, um überhaupt erst bestehen zu können. Einfach nur Lärmen war gestern, heute haben nicht nur sie sondern besonders auch die Zuschauer Ansprüche. Gespielt wird meist im Rahmen von Grossanlässen wie Umzügen oder Guggenparties – dann auch auf der grossen Bühne. «Da gibt es einfach mehr her, wenn man eine grosse Truppe ist, die ihr Metier auch beherrscht».
Früher, als die Guggen noch kleiner waren, spielte man in der Ostschweiz besonders in den dekorierten Beizen. «Beizenfasnacht» nannte man das, man zog von Beiz zu Beiz und verdiente sich über das sogenannte «Kässelen» einen Zustupf. Heute sei das nicht mehr gefragt. Einerseits, weil die Leute die grosse Party lieber hätten, andererseits aber auch, weil es immer weniger Beizen gebe.