Aufgewachsen ist Lucrezia Meier-Schatz in einem liberalen Umfeld im französischsprachigen Le Locle. 1959 als Siebenjährige marschierte sie an der Hand der Mutter bei einer Demo für das kantonale Frauenstimmrecht mit. Nach dem Studium der Politikwissenschaften leitete sie von 1975 bis 1983 die Abteilung «Politische Studien» im Generalsekretariat der CVP Schweiz.
Es gab viele beeindruckende Momente im Parlament. Aber der prägendste war die Vereidigung.
Nach einem mehrjährigen Studienaufenthalt in den USA wurde sie 1994 Beauftragte des Bundesrates für die Koordination und Durchführung des Internationalen Jahres der Familie. 1995 schaffte Lucrezia Meier-Schatz auf der CVP-Frauenliste ein hervorragendes Resultat bei den Nationalratswahlen. Weniger als ein Jahr später übernahm sie das Präsidium der CVP-Kantonalpartei und 1999 holte sie einen Sitz im Nationalrat.
Dicker Schutzpanzer
Neben Erfolgen in der Wirtschafts- und Familienpolitik musste sie auch Niederlagen und Rückschläge einstecken. Nicht nur, dass sie bei den Ständeratswahlen 2011 von der eigenen Partei übergangen wurde, auch gelang es ihr nicht, «ihr» Projekt für Ergänzungsleistungen für Familien beim Parlament durchzusetzen. «Man lernt in der Politik mit Misserfolg und öffentlicher Kritik umzugehen», sagt sie. Es brauche manchmal einen breiten Rücken und einen dicken Schutzpanzer.
Ich bin ein politischer Mensch und werde die Politik weiter verfolgen.
Sie reichte in ihren 16 Jahren 54 Vorstösse ein.
Lucrezia Meier-Schatz wird als Verwaltungs- und Stiftungsrätin weiter tätig sein und übernimmt eine Aufgabe für einen Grosskonzern. Grundidee des Konzeptes ist es, unternehmerische und gesellschaftliche Interessen zu verbinden. Dabei wird sie wieder Zeit in Berkeley verbringen, wo sie einst an der University of California studierte.