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Ostschweiz Eine «Steg-Light-Version» für das Seeufer von Rorschacherberg

In der St. Galler Gemeinde Rorschacherberg wird seit Jahren über einen Seeuferweg diskutiert. Weil das Ufer in Privatbesitz ist, schlug der Gemeinderat einen breiten Betonsteg über dem Wasser vor. Die Bürgerversammlung hat sich nun aber für eine abgespeckte Stegvariante entschieden.

Der Seeuferweg mobilisiert. An die Bürgerversammlung vom Mittwochabend kamen über 450 Stimmberechtigte. Der Antrag des Gemeinderates für einen Betonsteg für Fussgänger und Velofahrer wurde klar versenkt. Die Bürger stimmten für einen Antrag der CVP. Diese schlug einen Steg nur für Fussgänger vor.

Der Gemeinderat präsentierte einen 4 Meter breiten Steg rund 100 Meter vom Ufer entfernt. Von den Kosten von 11 Millionen Franken müsste die Gemeinde rund 4.5 Millionen übernehmen. Die CVP rechnet für ihre Variante mit Kosten von 1.5 Millionen Franken für die Gemeinde.

Der Steg soll vor dem Gebiet «Neuseeland» gebaut werden. Dieses Gebiet ist in Privatbesitz. Neben Villen steht dort auch eine Klinik des deutschen Schönheitschirurgen Werner Mang. Diese Liegenschaftsbesitzer wollen ihre Gärten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich machen. «Privateigentum ist in der Schweiz nun mal verfassungsrechtlich geschützt», sagt Sven Bradke, Sprecher der IG Neuseeland.

Das Ufergebiet war lange eine Brache. Um es für reiche Steuerzahler attraktiv zu machen, strich der ehemalige Gemeindepräsident den geplanten Seeuferweg aus dem Richtplan. Die Interventionen des Kantons blieben erfolglos. Für Seeuferwege gibt es in der Schweiz keine Pflicht.

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