Im St. Galler Kantonsrat verlieren die EVP und die BDP ihre zwei Sitze – die GLP kann zwei von fünf Sitzen halten. Je ähnlicher das politische Profil, desto schwieriger sei der Kampf um die Wählerstimmen, sagt Politiologe Patrick
Emmenegger. Gerade bei der BDP sehe er kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal. Die EVP habe zwar eine treue Wählerschaft, jedoch Mühe ausserhalb Stimmen dazuzugewinnen. Einzig die GLP habe dank ihrer umwelt-wirtschaftlichen klaren Position Chancen in der Zukunft, gehe jedoch oft unter nebst den grossen Parteien.
Rechtsrutsch in St. Gallen
Das Hauptproblem bei den St. Galler Kantonsratswahlen sieht Emmenegger jedoch nicht in den unklaren Parteiprofilen der Mitte, sondern im Rechtsrutsch. Die SVP und FDP hätten der Mitte nicht nur die Sitze, sondern auch die Stimmen abgeworben.
Viele Mittewähler sind nach rechts verschwunden.
Eisiger Wind im Thurgau
«Den kleinen Mitteparteien könnte es im Thurgau ähnlich ergehen wie in St. Gallen», so Emmenegger. Ein Vorteil im Thurgau seien Listenverbindungen, diese könnten den einen oder anderen Sitz der Mitteparteien retten.