Säckelmeister (Finanzdirektor) Thomas Rechsteiner sprach am Montag von einem «guten Jahresergebnis» trotz schwierigem wirtschaftlichem Umfeld. Sparsamkeit in der Verwaltung, solide Steuereingänge und eine höhere Gewinnausschüttung der Nationalbank hätten zum positiven Ergebnis geführt. Die Steuereinnahmen lagen 5,7 Mio. Franken über dem Budget und waren gleich gross wie 2014. Ein erwarteter Rückgang trat nicht ein. Die Verwaltung sparte beim Sachaufwand 2,7 Mio. Franken ein. Und am Gewinn der Nationalbank profitierte Appenzell Innerrhoden mit zusätzlichen 1,3 Millionen.
Hohe Gesundheitsausgaben
Weit über dem Voranschlag lagen die Gesundheitsausgaben: Spitalaufenthalte, Pflegeleistungen, die Betriebskosten des Pflegeheims Appenzell und die Krankenkassen-Prämienverbilligung kosteten zusammen gegen fünf Millionen mehr als budgetiert.
Insgesamt liess das gute Rechnungsergebnis - bei dem erstmals auch die Strassen-, die Abfall- und die Abwasserrechnung konsolidiert wurden - die Bildung von 6,4 Mio. Franken an zusätzlichen Reserven zu - 4,3 Mio. Franken für das Alters- und Pflegezentrum, 2,1 Mio. Franken für den Strassenbau.
Ohne diesen ausserordentlichen Aufwand hätte der Überschuss knapp 11 Mio. Franken betragen, wie der Säckelmeister und der Sekretär des Finanzdepartements, Josef Manser, ausführten. Der Überschuss wird dem Eigenkapital gutgeschrieben, das Ende Jahr 122,4 Mio. Franken betrug.
Investitionsstau
Weil der Kanton verschiedene geplante Investitionen nicht ausführte - unter anderem lehnte die Landsgemeinde einen Kredit für ein neues Schwimmbad ab - erreichten die Nettoinvestitionen mit 10,2 Mio. Franken nur knapp die Hälfte des budgetierten Werts. Der Eigenfinanzierungsgrad von 135 Prozent sei entsprechend zu relativieren, sagte Rechsteiner.
Mit Blick auf 2017 prüft die Standeskommission (Regierung) Steuersenkungen. Wer davon wie stark profitieren wird - Privatpersonen, Firmen, Autofahrer - ist laut Rechsteiner noch offen. Genaueres wird die Standeskommission im kommenden Herbst mit dem Budget darlegen.