Am vergangenen Sonntag erlitt die FDP Appenzell Ausserrhoden eine historische Niederlage. Erstmals stellt die Partei keinen Nationalrat. Mit dieser Niederlage setzt sich eine Serie fort, welche im Jahr 2013 seinen Anfang nahm. Damals schaffte es die FDP nicht, das prestigeträchtige Amt des Gemeindepräsidenten von Herisau zu verteidigen und verlor den Sitz an die SVP. Bei den Regierungsratswahlen 2015 folgte die nächste Enttäuschung für die FDP. Der parteiunabhängige Kandidat übertraf die FDP-Kandidatin deutlich - die Mehrheit der FDP im Regierungsrat war weg.
Pflege der Basis versäumt
Für Willi Eugster, Co-Präsident der FDP AR, liegt die Erklärung auf der Hand. Im vergangenen Jahrzehnt habe die Partei die Pflege der Basis versäumt. Es sei nicht gelungen, die Sorgen und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger abzuholen. Zudem habe man es verpasst, die Leistungen der FDP-Politiker genügend zu kommunizieren. Das hat dazu geführt, dass die FDP nicht mehr als bürgernahe Partei wahrgenommen wird, so Willi Eugster.
Ich bin in einem Alter, wo man nicht mehr für zehn Jahre plant
Rücktrittsgedanken
Die FDP AR macht sich nun Gedanken über die künftige Strategie. Ziel sei es, wieder näher zum Volk zu kommen, so Willi Eugster. Ebenfalls Gedanken macht sich CO-Präsident Willi Eugster. Und zwar über seine persönliche Zukunft. Bis Ende Januar wird er entscheiden, ob er weiterhin für das Präsidium zur Verfügung stehen wird. Bis dann will die Partei auch die künftige Strategie definiert haben. Willi Eugster: «Ich bin in einem Alter, wo man nicht mehr für zehn Jahre plant», so der pensionierte Kantonsschulrektor.