Die Anklage warf dem Fischer vor, er habe zwischen 2009 und 2012 mit illegalen Netzen gearbeitet. Er habe den See überfischt und andere Berufsfischer benachteiligt. Ausserdem habe er die Schonbestimmungen von Felchen und Barschen missachtet.
Der Beschuldigte habe die Netze manipuliert indem er die amtlichen Plomben abschnitt und an Netze mit feineren Maschen knüpfte. Mit Hilfe der Plomben kann der Fischereiaufseher auf dem See kontrollieren, ob die Maschen nicht zu klein sind.
Minime Abweichung
Der Angeklagte wies an der Gerichtsverhandlung alle Schuld von sich. Die Maschen müssten sich durch den langjährigen Gebrauch der Netze zusammengezogen haben.
Die Maschengrösse der beschlagnahmten Netze sei nur mit einem sehr feinen Messgerät festzustellen. «Dem Fischer fiel das nicht auf, denn die Abweichung ist nur so dick wie ein Blatt Papier», sagte der Verteidiger. Auf die Grösse der gefangenen Fische habe dies ohnehin keinen Einfluss gehabt. «Falls ich hätte schummeln wollen, hätte ich viel feinere Netze genommen», sagte der Fischer.
Netze geflickt, nicht manipuliert
Laut dem Gerichtsurteil gibt es keine Beweise für eine Manipulation der Netze. Der Fischer habe plausibel erklären können, dass die Netze an den fraglichen Stellen geflickt worden seien. Dies sei erlaubt und auch reparierte Fanggeräte erhielten die vorgeschriebene Plombierung.