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Frauen mit einer Tasche mit der Aufschrift «Solothurnerin»
Legende: Wundertüte Solothurn: In St. Gallen wissen Passanten wenig über den Nordwestschweizer Kanton. Keystone

Ostschweiz Fragen an den Olma-Gastkanton Solothurn

«Eigentlich weiss ich nichts über Solothurn», so der Tenor in der St. Galler Altstadt, wenn man Passanten zum Olma-Gastkanton befragt. Um so mehr Fragen möchten sie gerne beantwortet haben. Peter Wagner, ein aus Solothurn angereister Aussteller beantwortet diese für das «Regionaljournal Ostschweiz».

Gibt es in Solothurn auch Spezialitäten, wie wir hier die Bratwurst ohne Senf?

Klar! Im Restaurant neben den Solothurner Austellungsräumen an der OLMA gibt es zum Beispiel «Suure Mocke und Pfunggi». «Suure Mocke» ist ein Rindsbraten, der in Wein eingelegt wurde und «Pfunggi» ist Kartoffelstock mit Äpfeln.

Ich kann mich erinnern, dass in Solothurn die Zahl 11 eine Rolle spielt. Was hat es damit auf sich?

Um 1620 schrieb ein Stadtschreiber auf, was Solothurn alles hat. Da merkte er, dass die Zahl 11 immer wieder vorkommt: Sie Stadt Solothurn hatte damals elf Kirchen, elf Klöster, elf Zünfte, elf Brünnen. Der Kleine Rat hatte 33 Mitglieder, der grosse Rat 66. Und wenn man anfängt zu suchen, dann findet man auch. - Der FC Solothurn hat zum Beispiel elf Spieler.

Ich habe gehört, dass Leute aus Solothurn das scharfe T als weiches D aussprechen. Gibt es Wörter, die dadurch für Aussenstehende unverständlich werden?

Das höre ich zum ersten mal, aber «Türe» sprechen wir als «Düüre» aus. Und «e Düüre» kann entweder eine Tür sein, oder jemand, der dürr ist.

Was ist die «Chesslete»?

Ähnlich wie Basel hat Solothurn eine traditionelle Fasnacht, die in ihrer jetzigen Form sicher seit 200 Jahren besteht. Die «Chesslete» ist der Anfang dieser Fasnacht. Um 5 Uhr morgens treffen sich je nach Wetter bis zu vier oder fünftausend Leute, die alle gleich angezogen sind. Sie tragen ein weisses Nachthemd, ein rotes Halstuch und eine weisse Zipfelmütze. Und alle bringen ein Lärm-Instrument wie Glocken oder Rätschen mit. Dann geht man zusammen durch die Gassen der Stadt und vertreibt den Winter.

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