Die Mitra des Historischen Museums Thurgau ist das wertvollste Stück in der Sammlung. Nun geht der Bischofshut als Leihgabe zur Landesausstellung von Baden-Württemberg. Deren Thema: 600 Jahre Konstanzer Konzil. Die Reise der Mitra nach Konstanz erfolgt unter strengen Vorsichtsmassnahmen.
Der historische Wert der kostbaren Goldschmiedearbeit ist unschätzbar. Mit Handschuhen aus der Vitrine genommen und behutsam eingepackt, geht die Bischofskrone jetzt auf eine Reise: Der Kunstschatz wird unter höchsten Vorsichtsmassnahmen als Leihgabe für die Grosse Landesausstellung zum Jubiläum 600 Jahre Konstanzer Konzil von Frauenfeld nach Konstanz gebracht.
Unter den rund 300 Exponaten, die hier gezeigt werden, geht sie als eines von wenigen direkt auf die Konzilszeit zurück. In der Ausstellung soll für die Besucher der dramatische Verlauf der einzigartigen Kirchenversammlung veranschaulicht werden.
Die Geschichte der Mitra
Die Entstehungsgeschichte der Frauenfelder Mitra ist unmittelbar mit dem Beginn des Konstanzer Konzils vor 600 Jahren verknüpft: Papst Johannes XXIII. war 1414 samt Gefolge zum Konzil in Konstanz unterwegs. Die letzte Nacht vom 27. auf den 28. Oktober 1414 verbrachte er im Kloster von Kreuzlingen. Als Dank für die Gastfreundschaft verlieh der Pontifex dem örtlichen Abt das Recht, Stab und Mitra zu tragen, was eigentlich Bischöfen vorbehalten war. Der Abt liess daraufhin selbst eine besonders prachtvolle Bischofsmütze für sich anfertigen, ein echtes Statussymbol. Zunächst wurde die Mitra im Kloster von Abt zu Abt weitergegeben, 112 Jahre nach dessen Auflösung kam sie schliesslich 1960 in das Historische Museum Thurgau in Frauenfeld.
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