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Ostschweiz Gemeinde Uzwil lässt Mitarbeiter gratis arbeiten

Die Angestellten der Gemeinde Uzwil müssen während drei Monaten 44 statt 42 Stunden in der Woche arbeiten. Das hat der Gemeinderat entschieden. Das soll ein Solidaritätszeichen an die Wirtschaft sein und dabei helfen, Arbeitsberge abzubauen.

Die Aufhebung der Euro-Untergrenze sei ein weitreichender Entscheid, der die Wirtschaft treffe, begründet Gemeindepräsident Lucas Keel den Schritt. Die Verwaltung stehe nicht ausserhalb dieser Entwicklung. Die Vorgabe sei als Signal zu verstehen. Man wolle mit der Aktion zeigen, dass man als Organisation fit und bereit sei, auf eine ungewöhnliche Situation zu reagieren.

Ein weiterer Grund sei das geplante Verwaltungszentrum in Uzwil, das Mehrarbeit bedinge. Das sei aber nicht der Antrieb gewesen, präzisierte Keel. Die Personalmassnahme sei als «Resultat einer Gesamtbetrachtung» zu sehen.

Null Verständnis

Maria Huber, Sekretärin des VPOD Ostschweiz, kritisierte die Aktion als «fadenscheinige Pseudosolidarität». In einem gemeinsamen Communiqué des VPOD und des Gewerkschaftsbundes Wil und Umgebung vom Dienstag wird der Gemeinderatsentscheid als «ungehörig und inakzeptabel» bezeichnet. Die Finanzen von Uzwil seien im Lot, es gebe keinen Handlungsbedarf, die Arbeitszeit zu erhöhen.

Länger arbeiten in Uzwil

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