Ein Rettungseinsatz inklusive Notarzt kostet im Kanton St. Gallen je nach Region bis zu 1900 Franken. Zum Vergleich: Im Kanton Aargau kostet ein solcher Einsatz weniger als die Hälfte, rund 830 Franken. Der schweizerische Durchschnitt liegt bei 1250 Franken. Diese Preisunterschiede sind dem Preisüberwacher Stefan Meierhans ein Dorn im Auge. Er fordert einheitliche Regelungen und eine Anpassung der Tarife.
«Preise sind gerechtfertig»
Im Kanton St. Gallen nimmt man diese Forderung gelassen. Die Preise seien gerechtfertigt, sagt Kantonsarzt Markus Betschart. Dass ein Rettungseinsatz im Kanton St. Gallen mehr koste als in anderen Kantonen, liege unter anderem an der Topografie, so Beschart. Insgesamt gebe es im Kanton St. Gallen zehn Rettungsstützpunkte. Dies sei nötig, damit ein Rettungsteam innerhalb von 15 Minuten vor Ort sei.
Ein weiterer Grund für die höheren Kosten sei die Tatsache, dass der Kanton St. Gallen seit Einführung der neuen Spitalfinanzierung das Rettungswesen nicht mehr subventioniere und auch keine Defizitgarantie gewähre. Das heisst: Die Rettungsstützpunkte müssen kostendeckend arbeiten. Das sei in anderen Kantonen nicht der Fall. Und darum, so Betschart, könne der Preisüberwacher die Kosten der einzelnen Kantone auch nicht 1:1 miteinander vergleichen.
Bittere Pille
Trotzdem: Für Leute, die im Kanton St. Gallen die Nummer 144 wählen, ist dies eine bittere Pille. Denn: Wie überall in der Schweiz bezahlen sie die Hälfte eines Rettungseinsatzes selber. Und diese Kosten sind im Kanton St. Gallen ein Stück höher als in anderen Kantonen. Im teuersten Fall fast 1000 Franken.