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Bild 1 von 4. Seealpsee. Das offene Hochtal ist die bekannteste Gegend im Alpstein. Die Nutzung der Alp war lange Zeit armen Bauern vorbehalten. Die Zahl der Nutzniesser stieg stetig an. Um 1800 wurde die Alp mit ihren 36 Alphütten als auffallendes Sennendörflein im lieblichen Seetal beschrieben. Seit 1968 werden die Alphütten teilweise als Ferienwohnungen genutzt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 4. Bollenwees. Man geht davon aus, dass die Alp früher vom Rheintal her genutzt worden ist. Der Zugang erfolgte über die Saxerlücke. 1836 wurde sie von einem Schreiber als abgelegenes Alptälchen beschrieben. 1938 ist auf der Alp am Fählensee ein Gasthaus eröffnet worden. Bildquelle: Beatrice Weibel/SRF.
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Bild 3 von 4. Meglisalp. Der Zugang ist schwierig. Er führt über steiles Gelände. Beim Alpaufzug muss das Vieh betreut werden. Den Tourismus auf der Meglisalp hat ein Chronist bereits 1893 positiv erwähnt. Er empfahl, einen Wald in der Nähe anzulegen, um den Holztransport zu vereinfachen. Heute ist die Alp bei Wanderern beliebt, auch ohne Wald. Bildquelle: Beatrice Weibel/SRF.
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Bild 4 von 4. Staubern. Die Alp liegt an der Kantonsgrenze, steil abfallend zum Sämtisersee. Das Gelände lässt nur eine Nutzung mit Kleinvieh zu. Sie wird vor allem für Schafe genutzt. Zwischen 1824 und 1918 hat die Alp 25 mal den Besitzer gewechselt. Oft kam es zu Versteigerung. Bevor das Berggasthaus gebaut worden ist, diente die Alphütte als Gastraum. Bildquelle: Beatrice Weibel/SRF.
Der erste Alpkataster wurde 1893 von Kantonsförster Karl Kobelt im Auftrag des Bundes verfasst, weitere Werke folgten 1927 (von Landeshauptmann Franz Manser) und 1968 (von Kurt Schmidli). Die letzte Ausgabe hat der ehemalige Landeshauptmann Josef Inauen um die Jahrtausendwende geschrieben; die zwei Auflagen des Buches waren schnell vergriffen. Nach seinem Rücktritt aus der Innerrhoder Regierung hat sich Inauen vor zehn Jahren an die Überarbeitung des Nachschlagewerkes gemacht. Das 400 Seiten starke Buch ist inzwischen ein Bestseller.
Landwirtschaftsdirektor und Buchautor
Josef Inauen hat als Autor bereits fünf Standardwerke zu Land- und Forstwirtschaft und über Volkskultur geschrieben – über Heimweiden, über Holzkorporationen und Flurgenossenschaften, zu Bildstöcken und Kapellen und ein Werkverzeichnis zum Bauernmaler «Mölpis Sepp» (Josef Manser 1911-2005).
Der bald 78-jährige Inauen ist in einfachen Verhältnissen auf dem elterlichen Bauernhof im Grund (Bezirk Schwende) aufgewachsen. Er besuchte während sieben Jahren nur halbtags die Schule, wurde später Sekretär von Landeshauptmann Johann Koch und 1982 dessen Nachfolger. Sein Amt als Land- und Forstwirtschaftsdirektor übte er bis 2002 aus.
207 Käse für das Kloster St.Gallen
«Die Alpwirtschaft ist im Kanton Appenzell Innerrhoden von grosser Bedeutung», sagt Inauen. Über 45 Quadratkilometer im Kanton Appenzell Innerrhoden seien Alpen. Das sind mehr als ein Viertel der Kantonsfläche. 188 Alpen befinden sich auf diesem Gebiet. Dazu kommen die Berggasthäuser. «Die Alpen waren schon früh wichtig», so Inauen. Urkundlich erwähnt ist die Alp Sämtis bereits im Jahr 868. Das Kloster St. Gallen schätzte die Alp-Produkte sehr. So mussten die Sennen dem Kloster 207 Käse abgeben.
Auch in den vergangenen Jahren haben sich die Alpen stark verändert. Durch den Verkauf von Milchprodukten (40 Alpen) und das Anbieten von Schlafstellen (35 Alpen) würden sich die Sennen einen Zusatzverdienst erarbeiten, so Inauen.
Bestossungszahlen 2012 - 2000 - 1893
SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr