Mit der Gesellschaft verändert sich auch die Vorstellung darüber, wie die letzte Ruhe aussehen soll. Es wird nicht mehr nur zwischen Urne und Erdbestattung gewählt. Menschen wollen, dass ihre Asche verstreut wird, sie wollen in Waldfriedhöfen oder Gemeinschaftsgräbern begraben werden. Das führt dazu, dass es je länger desto weniger persönliche Grabmale braucht.
Simon Weber hat seine Bildhauer-Werkstatt im st. gallischen Thal. Seit über 30 Jahren fertigt er persönliche Grabmale an. Um die Familie zu ernähren, reicht das aber nicht. Er ist noch Hausmann und darauf angewiesen, dass seine Frau als Lehrerin arbeitet.
Am Stammtisch werde ihm oft gesagt: «Gestorben wird immer». «Das stimmt», antwortet Simon Weber. Nur leider nähmen immer weniger Leute sein Handwerk in Anspruch. Jungen Bildhauern rät der Thaler deshalb zu einer Weiterbildung zum Kunstbildhauer. Der Beruf des Grabmal-Bildhauers werde aussterben.