Denn: Die Anforderungen, die an eine Parteipräsidentin, an einen Parteipräsidenten gestellt werden, sind nicht ohne. Es müsse jemand sein, der mitreisse, ein Aushängeschild für die Partei sei, so sind sich die Ostschweizer Parteien einig. Und: Die Person müsse politische Erfahrung mitbringen, wissen, wie die politischen Spiele funktionieren.
Von der anderen Seite her betrachtet, also aus Sicht eines potentiellen Präsidenten, stellen sich folgende Fragen:
Wieviel verdient ein Parteipräsident?
Die meisten Parteien bezahlen ihrem Präsidenten, ihrer Präsidentin nicht viel Geld. Bei der SP des Kantons St. Gallen, welche aktuell auch auf der Suche nach einer neuen Person an der Spitze ist, erhält der Präsident beispielsweise pro Jahr 5000 Franken. Nicht ganz so tief in die Karten blicken lässt sich die CVP Thurgau. Die Partei verrät aber soviel: Das Geld reiche aus, um die Spesen zu decken.
Wieviel Arbeit bringt das Präsidium mit sich?
Verglichen mit dem Jahresgehalt, welche ein Parteipräsident erhält, ist der Aufwand um einiges höher. Drei bis vier Abende sind es beispielsweise, die der Präsident der FDP St. Gallen pro Woche für die Partei unterwegs ist. Das Präsidium der SP Thurgau ist ein 50-Prozent-Job.
Wieviel Einfluss hat ein Parteipräsident?
Innerhalb der eigenen Partei ist der Einfluss des Präsidenten relativ gross. Insbesondere wenn Kandidaten für politische Mandate lanciert werden, wird der Parteipräsident oft zum «Königsmacher».
Welche Möglichkeiten ergeben sich aus dem Amt?
Die jüngsten Wahlergebnisse im Thurgau und in St. Gallen zeigen es: Die Parteipräsidenten der FDP sind in die Regierung gewählt worden. Dies treffe auch auf Präsidenten anderer Parteien zu, sagt Edith Graf-Litscher von der SP Thurgau.