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Bild 1 von 6. Gidio Hosenstoss aus Herisau steckt das alte Läckerli auch während dem Trauerumzug noch im Mund. Nach dem Umzug gibt es auch für alle Kinder ein Läckerli. Bildquelle: srf.
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Bild 2 von 6. In Waldstatt stirbt der bekannte Ehrenbürger jedes Jahr eines anderen Todes, dieses Jahr wird er auf der Weide von einem Blitz getroffen und stirbt. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 6. Die Guggenmusig hatte dieses Jahr den Wunsch, dass die Route des Umzuges etwas gekürzt wird, denn für sie sei es jeweils anstrengend. Diesem Wunsch wurde entsprochen, allerdings waren nicht alle glücklich über diesen Entscheid. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 6. Hinter der Guggenmusig folgt zuerst die Gidiopfarrerin, danach der Leichenwagen und die Verwandten von Gidio wie seine Frau Eulelia Fadenhex. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 6. Mit viel Aufwand basteln die Kinder in Waldstatt ihre Wagen für den Umzug. Es gab zum Beispiel Leiterwagen zum neuen Arzt, Mini Mania oder auch zum Schwingfest. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 6. Der Umzugstross oder die Trauergemeinde marschiert durch das Dorf. An den Strassenrändern bewundern Waldstätter die diesjährigen Kreationen. Bildquelle: SRF.
Viel ist nicht überliefert über den Brauchtum mit der Figur des Gidio Hosenstoss. Eines ist klar: Die Herisauer haben die Idee bei den Gossauern abgeschaut und die Waldstätter haben den Brauch dann vermutlich von den Herisauern übernommen. Gidio Hosenstoss ist eine erfundene Figur. Er kriegt in seinem Leben nichts so hin, wie er es gerne hätte und auch sein Tod ist nicht gerade heldenhaft. Er erstickt an einem alten Läckerli.
Der Umzug führt durch den Dorfkern. Er wird von seiner Witwe, Eulelia Fadehäx, und anderen Verwandten auf Umzugswagen angeführt. Mit dabei ist immer auch der «Gidiopfarrer», ein Oberstufenschüler, welcher Gidio in seiner Predigt nochmals ehrt. Kaum ein Einwohner weiss bis zum Aschermittwoch, wer dieses Jahr den Pfarrer stellt, und so wird schon im Vorfeld viel vermutet.
Geheime Todesursache
Gemunkelt und gerätselt wird in Waldstatt jeweils über die Todesursache. Denn im Gegensatz zu Herisau stirbt der Waldstätter Gidio jedes Jahr an einer anderen Ursache. Diese bleibt bis zum Verlesen der Predigt geheim. Wie Gidio stirbt, entscheidet die «Gidiopfarrerin», denn seit sechs Jahren sind es Mädchen, die als Pfarrerin auftreten.
Der arme Gidio wird dann am Funkensonntag auf dem Scheiterhaufen kremiert und quasi als Opfer für einen baldigen Frühlingsbeginn dargebracht.