Zum Inhalt springen

Ostschweiz Glarus: Die Ausnützungsziffer bleibt

Der Glarner Landrat will die Ausnützungsziffer nicht abschaffen. Er lehnt einen Memorialantrag aus den Reihen der SVP und der GLP mit 34 zu 17 Stimmen ab. Das letzte Wort hat die Landsgemeinde.

Die Ausnützungsziffer regelt die zugelassene Wohnfläche (eigentlich Bruttogeschossfläche) im Verhältnis zur Grundstücksfläche. Diese Auflage habe in den letzten Jahren oft den Ausbau von Kellern und Estrichen verhindert, argumentierten SVP und GLP, und zwar in bestehenden Häusern, wo von einem Ausbau niemand ausser den Bewohnern tangiert wäre. Diese Vorschrift sei überholt und müsse gestrichen werden.

Herr im eigenen Haus sein

«Letzlich geht es darum, Herr im eigenen Haus zu sein», sagt etwa Landrat Rolf Blumer. Die Mehrheit des Parlaments sieht die Ausnützungsziffer jedoch als ein Instrument unter vielen, das den Gemeinden die Regelung der Bautätigkeit erlaubt. «Wenn ein Einzelner den Estrich nicht ausbauen kann, ist dies vielleicht ärgerlich», sagt etwa Landrat Martin Laupper, Gemeindepräsident der boomenden Gemeinde Glarus Nord. Wenn man die Ausnützungsziffer abschaffe, verliere man aber auch die Vorteile des Instruments: «Die Ausnützungsziffer ist ein Mittel um die Dichte im Baubereich zu beeinflussen. Wir setzen sehr auf verdichtetes Bauen, aber man muss die Dichte auch vertragen können», so Martin Laupper.

Gemeinden können entscheiden

Wenn etwa ein Mehrfamilienhaus ausgebaut werde, dann habe die grössere Anzahl Bewohner auch andere Auswirkungen, zum Beispiel auf den Vekehr. Die Mehrheit des Glarner Kantonsparlaments will den Gemeinden das Instrument der Ausnützungsziffer nicht entziehen. Es sei ja den Gemeinden freigestellt, davon Gebrauch zu machen oder nicht.

Meistgelesene Artikel