Im Kanton Thurgau kam es zu zahlreichen Überflutungen. Die Thur und die Sitter führen Hochwasser. Die Dämme wurden aber nicht überschwemmt.
Zwischenzeitlich hat sich die Situation entspannt. «Die Wasserpegel der Thur, der Sitter und auch der Bäche sinken», sagt Marco Baumann vom Thurgauer Amt für Umwelt auf Anfrage der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz».
Bei der Kantonalen Notrufzentrale der Kantonspolizei Thurgau gingen bis am Morgen rund 30 Schadensmeldungen ein. Hauptsächlich wurden Keller und Strassen überflutet. An mehreren Orten traten die Bäche über die Ufer und verursachten Überschwemmungen. Betroffen ist der ganze Kanton.
Häftlinge in Widnau evakuiert
Auch im Kanton St. Gallen standen in der Nacht auf den Samstag etwa 40 Feuerwehren im Dauereinsatz. Rund 160 Einsätze zählte die Kantonspolizei. Zwischen Gams und Wildhaus musste die Kantonsstrasse wegen eines Hangrutsches vorübergehend gesperrt werden.
In Widnau drohte das Wasser eine provisorische Brücke über den Binnenkanal mitzureissen. Die Brücke wurde gesichert. Aus dem Gefängnis in Widnau verlegten die Behörden vorsorglich einige Häftlinge. Eine unmittelbare Gefahr habe für die Häftlinge nicht bestanden, heisst es in einer Mitteilung.
Überflutete Keller, überflutete Bäche und kleinere Erdrutsche hat es auch in den Kantonen Glarus, Graubünden und in beiden Appenzell gegeben. Dort sind Hänge ins Rutschen gekommen, die beispielsweise in Wolfhalden oder Heiden Höfe gefährden, heisst es beim kantonalen Führungsstab. Darum sei ein Geologe vor Ort, um die nötigen Abklärzunge zu treffen.
Mann wird nach Sturz in Dorfbach vermisst
Überall sinken die Wasserpegel und trotzdem kann nicht entwarnt werden. In der kommenden Nacht soll der Dauerregen wieder einsetzen und bis am Sonntagvormittag rechnet man mit der zweiten Hochwasserwelle. Der Situation entsprechend warnt der Kanton St. Gallen in einer Mitteilung die Bevölkerung , sie solle auch in den nächsten Stunden exponierte Lagen, wie Uferzonen von Gewässern oder Hanglagen, aus Sicherheitsgründen meiden.
In Kaltbrunn ist denn auch ein 72jähriger Mann in der Nacht auf den Samstag in den Dorfbach gestürzt. Das Wasser riss den Verunfallten sofort mit. Obwohl Polizei und Feuerwehr rasch die Suche nach dem Mann aufgenommen hatten, konnte er bisher nicht gefunden werden.