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Ostschweiz Herisau hat Mikroverunreinigungen im Griff

Seit einem Jahr wird das Abwasser der Herisauer Kläranlage Bachwis zusätzlich mit Aktivkohle gereinigt. Das schweizweit einzigartige Projekt ist erfolgreich: Die braune Farbe und sogenannte Mikroverunreinigungen können mit dem neuen Verfahren entfernt werden.

In den kommenden Jahren müssen alle grösseren Kläranlagen aufgerüstet werden, damit sie Mikroverunreinigungen abbauen können. Dazu zählen zum Beispiel Medikamentenrückstände, Seifen oder Pflanzenschutzmittel.

Schweizer Pionierprojekt

In Dübendorf werden derzeit Erfahrungen mit einer Ozon-Anlage gesammelt. Herisau geht einen anderen Weg. Seit einem Jahr wird dem biologisch geklärten Abwasser Aktivkohle beigefügt. Diese poröse Kohle bindet Mikroverunreinigungen auf physikalischem Weg. Nach zwei Wochen wird die mit den Schmutzstoffen beladene Kohle abgesetzt und entsorgt.

Mikroverunreinigungen werden entfernt

Die chemische Analyse des geklärten Abwassers zeigt, dass der Reinigungsprozess funktioniert, die Mikroverunreinigungen entfernt werden. Auch bilde sich auf der Glatt kein Schaumteppich mehr, sagt die Herisauer Tiefbau-Chefin Regula Ammann-Höhener.

Die neue Klärstufe verursacht Betriebskosten von rund 230'000 Franken pro Jahr – umgerechnet rund sechs Franken pro Person. An den Investitionskosten von 4,7 Millionen Franken hat sich das Textilunternehmen Cilander mit fast einer Million Franken beteiligt, die Gemeinde Herisau hat 1,75 Millionen Franken bewilligt.

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