Die zuständigen Stellen der Ostschweizer Kantone beobachten die Hochwasser-Situation laufend. Für den Bodensee gilt seit Freitag die zweithöchste Gefahrenstufe 4. Der Pegel steigt immer noch kontinuierlich, aber langsamer als in den vergangenen Tagen. An einigen Orten ist das Wasser über das Ufer getreten. Bei den Flüssen entspannt sich die Situation weiter.
Weniger dramatisch als angenommen
Der Pegel in Romanshorn stand am Montagmorgen bei 397,334 Metern über Meer. Damit ist der Wasserstand zwei Zentimeter tiefer als noch am Samstag vorausgesagt und liegt noch sechs Zentimeter unterhalb der Grenze für die höchste Gefahrenstufe des Bundes. Ein Hochwasser dieser Grössenordnung wird alle zehn Jahre erwartet.
Gebäudeversicherung zahlt Schäden
Klar sei, so Marco Baumann vom Thurgauer Amt für Umwelt, dass der Bodensee die Schadengrenze bereits überschritten habe. Das bedeute, dass die Gebäudeversicherung die Hochwasserschäden der Hausbesitzer tragen müsse. Allerdings müssten die Eigentümer betroffener Liegenschaften genügende Schutzmassnahmen vorweisen können.
Die Gemeinden am Untersee, welche vom Jahrhunderthochwasser von 1999 stark betroffen waren, haben laut Baumann viel in den Schutz vor Hochwasser investiert, sodass keine grösseren Schäden an der Infrastruktur zu erwarten seien.
Viele haben Sandsäcke geholt und einen Maurer angestellt um die Hauseingänge zuzumauern.
In Steckborn am Untersee bereitet sich die Bevölkerung auf den steigenden Pegel vor, sagt Stadtpräsident Roger Forrer gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF noch am Wochenende. Die Situation sei aber nicht dramatisch.
Alpenrhein fliesst wieder im Bett
Vorläufig Entwarnung gibt Rheinbauleiter Daniel Dietsche, welcher für die Schweizer Seite des Alpenrheins zuständig ist. Der Rhein fliesse wieder in seinem gewohnten Bett. Im Vorland gebe es kein Wasser mehr. Nun würden Schwemmholz und Sand weggeräumt.
Auch Dietsche rechnete noch am Wochenende – trotz prognostizierten Regenfällen – nicht mit einer Verschärfung der Situation am Rhein. Bis der Rhein überlaufe, müsse es in der ganzen Region stark regnen, und das sei nicht zu erwarten. «Bäche im Einzugsgebiet können aber nochmals anschwellen», sagt Dietsche.