Der Hammer knallt auf den Metzgertisch, die Messer bohren sich ins Schweinefleisch. Die 11. Schweizermeisterschaft im Ausbeinen hat begonnen. Dieses Jahr wird der Wettkampf in den Hallen einer Grossmetzgerei in Bazenheid SG ausgetragen. Mit dabei ist auch der letztjährige Schweizermeister in der Kategorie Metzger, der 50-jährige Andreas Gerber. Er tritt gegen über 100 Kollegen an.
In anderen Kategorien, wie Büro- oder Akkordmetzger, messen sich zusätzlich 200 Wettkämpfer. Einstiche im Fleisch oder schlecht gesäuberte Knochen geben Zeitzuschläge.
Ausbeinen als Hobby
Eigentlich ist Andreas Gerber heute Bauer. Er hat jedoch Metzger gelernt und ist dem Beruf immer verbunden geblieben, so hilft er regelmässig in befreundeten Metzgereien aus. «Das ist ein wichtiger Beruf!», so Gerber gegenüber der Sendung «Schweiz aktuell» von SRF, auch wenn die Wertschätzung heute manchmal fehle. «Alle wollen einen guten Job, besonders wenn sie vom Gymnasium kommen. Wir brauchen in der Schweiz aber nicht nur Dienstleistungsbetriebe, wir brauchen auch zu essen!»
Im Viertelfinal ausgeschieden
Die Schweizermeisterschaft im Ausbeinen ist mehr als ein Wettkampf. Sie ist ein Metzgertreffen, welches über die Sprachgrenzen hinaus verbindet. Kein Wunder ist das Festzelt neben dem Wettkampfbetrieb gut gefüllt. Hier kann dank aufwändiger Liveübertragung mitfiebern, wem es in der Wettkampfhalle zu eng oder kalt wird.
Für den letztjährigen Schweizermeister ist dieses Mal bereits im Achtelfinal Schluss. Im Direktkampf zerlegt ein Jungmetzger die drei Schweineschultern zwei Sekunden schneller als er. Für ihn kein Problem: «Das geht im Sport auch so. Es muss einfach Gewinner und Verlierer geben. Letztlich spielt auch die Tagesform eine Rolle.» Wegen dieser Niederlage wird der passionierte Metzger seine Messer auf jeden Fall nicht an den Nagel hängen.