In den vergangenen hundert Jahren hat sich das Klima in der Schweiz um 1,6 Grad Celsius erwärmt, deutlich stärker als der globale Durchschnitt. Und in den kommenden Jahren sollen die Temperaturen weiter ansteigen. Szenarien gehen davon aus, dass es auch bei einer starken Reduktion des Klimagasausstosses bis ins Jahr 2050 um 1,2 bis 1,8 Grad wärmer wird, heisst es in einem Bericht des Beratenden Organs für Fragen zur Klimaänderung (OcCC), der 2011 in Bern vorgestellt wurde. Auch der neue Bericht des UNO-Klimarates IPCC, der am Freitag in Stockholm präsentiert wurde, geht von einem weiteren Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur aus.
Von den Auswirkungen des Klimawandels ist auch der Ostschweizer Wintertourismus betroffen. Bereits mussten erste Skisportanlagen mangels Schnee Konkurs anmelden. Bekanntestes Beispiel ist der Skilift Girlen bei Ebnat-Kappel, dessen Gebiet in den Siebzigerjahren für die Austragung von Weltcuprennen bekannt war.
Bis ins Jahr 2050 soll nun die Grenze für die Schneesicherheit von 1200 Meter auf 1500 Meter ansteigen. Dies hätte vor allem für die kleineren Skilifte massive Konsequenzen, wie Rolf Bürki gegenüber dem «Regionaljournal» von Radio SRF1 sagt. Bürki hat an der Universität Zürich eine Dissertation mit dem Titel «Klimaänderung und Anpassungsprozesse im Wintertourismus» geschrieben. Dabei hat er einen speziellen Fokus auf das Obertoggenburg gelegt.
Der Klimawandel hat – zumindest mittelfristig – aber nicht nur Verlierer. Zu den Gewinnern gehören die Skigebiete in Graubünden, die trotz Erwärmung mit mehr Schnee rechnen können. Grund dafür ist eine Zunahme der Niederschläge.