Der Anteil von HSG-Studierenden, die in der Stadt St. Gallen leben, ist rückläufig. Und das seit Jahren. Jetzt wirkt sich das auch auf die Bevölkerungsstatistik der Stadt aus. Das erste Mal seit 2008 hat sie nämlich einen negativen Wanderungssaldo. Das heisst: 2015 sind mehr Leute aus der Stadt weggezogen als zugezogen.
Weil vor allem Studierende viel umziehen wollen oder müssen, sind sie auch der Grund dafür. Ein Phänomen, das Roland Scherrer kennt. Er hat für die HSG eine Studie veröffentlicht, die untersucht, wo Studierende der HSG wohnen, studieren und arbeiten. Laut Scherrer sind es oft Studierende der Masterstudiengänge, die teilzeit in Zürich arbeiten und für die Vorlesungen und Seminare nach St. Gallen pendeln.
Der Wirtschaftsraum der Metropolitanregion Zürich biete eben fast eine Million Arbeitsplätze. Das seien beinahe fünf Mal mehr, als der Wirtschaftsraum St.Gallen zu bieten hat. Trotzdem betont Roland Scherrer, dass der grösste Teil der Studierenden und Mitarbeitenden der HSG in St. Gallen lebt.
Der negative Wanderungssaldo ist auch dem St. Galler Stadtpräsidenten Thomas Scheitlin bekannt. Damit gut ausgebildete Studienabgänger und -abgängerinnen in der Stadt leben und arbeiten, müsse das Ziel sein, geeignete Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen oder Jungunternehmer zu fördern, so Scheitlin. Deshalb werden beispielsweise Jungunternehmer mit Beratungen, aber auch Darlehen und Krediten unterstützt. Alles Massnahmen, damit HSG-Studierende nach dem Studium vermehrt in St.Gallen wohnen und arbeiten – und nicht in Zürich.