Konkret geplant ist eine Ergänzung des Glasfasernetzes – an das bis 2018 rund 10'000 Gebäude angeschlossen sein werden – mit einer neuartigen Funktechnik namens LowRange, zu einem «Smartnet». Mit dem Smartnet werden Sensoren über Funk – statt über Leitungen – mit dem schnellen Glasfasernetz verbunden.
Das Beispiel einer Anwendung: Die Abfall-Unterflurbehälter könnten mit Sensoren ausgerüstet werden, die den Füllstand anzeigen. Damit würde man Leerfahrten der Kehricht-Lastwagen vermeiden. Ein anderes Einsatzgebiet ist neben der Steuerung des Strom-, Gas- und Wassernetzes die öffentliche Beleuchtung: Jede Strassenlaterne sei damit steuerbar, wie die Stadt St. Gallen mitteilt. Weiter könnten in den Belag von öffentlichen Parkplätzen Sensoren eingebaut werden, die jeweils melden, ob der Platz besetzt ist. Dadurch wären Anwendungen wie Parkplatz-Apps möglich.
Unternehmen Ja, Private Nein
Auch die Wirtschaft soll vom städtischen Smartnet profitieren. Etwa, indem die Steuerung von Maschinen über Sensoren auf das Glasfaserkabel übertragen wird. Es ist im Moment aber nicht vorgesehen, dass Private die Technologie für sich nutzen können, so Peter Stäger, Bereichsleiter Telecom der Sankt Galler Stadtwerke. Es sei in erster Linie von der Stadt für die Stadt.
Bis Ende Jahr sollen in der Stadt St. Gallen 20 Antennen installiert werden. Das bedingt Investitionen von 186'000 Franken, dazu kommen jährliche Betriebskosten von 73'400 Franken. Zum St. Galler Smartnet gibt es nun eine Vorlage, über die am 23. August das Stadtparlament entscheiden wird. Bei einer Zustimmung wird das Funknetz bis November 2016 installiert.