Sie habe sich entschieden, die Wahl zur Präsidentin des Verwaltungsrates der Spitalverbunde nicht anzunehmen, schreibt Marianne Mettler. Sie habe allen Fraktionen bereits früh angeboten, sie rechtzeitig zu Hearings einzuladen und sie sei bereit gewesen sich kritischen Fragen zu stellen: «Aber man muss schon offen sein. Wenn nur noch Ablehnung spürbar ist, macht es keinen Sinn.»
Ich bin einerseits enttäuscht und andererseits erleichtert.
Das Hearing mit der CVP sei ausschlaggebend gewesen, sich zurückzuziehen, so Marianne Mettler im Interview mit dem Regionaljournal Ostschweiz. «Zuerst war die Partei mir gegenüber freundliche gesinnt. Am Hearing stiess ich auf eine kalte Mauer.» Am Montag hätte sie zwei weitere Hearings gehabt, diese wolle sie sich in dieser Art nicht mehr antun, habe sie entschieden.
Ich war bereit mich kritischen Fragen zu stellen, aber man muss schon offen sein. Wenn nur noch Ablehnung zu spüren ist, dann macht es keinen Sinn.
«Ich werde weiterhin beim Universitätsspital Zürich arbeiten», so Marianne Mettler. Auch im Wiler Stadtparlament werde sie weiterhin tätig sein.
Kritik der Parteien
Spitalmanagerin Marianne Mettler hätte in der Juni-Session nächste Woche noch vom Kantonsparlament bestätigt werden müssen. Bereits gewählt wurde sie von der St. Galler Regierung. In den letzten Wochen äusserten sich vor allem bürgerliche Vertreter kritisch.
Die CVP wollte die Wahl von Marianne Mettler nicht unterstützen, weil sie zu wenig Führungserfahrung habe. Dieser Entscheid fiel an der Fraktionssitzung vom Wochenende. Auch die FDP zeigte sich skeptisch.
Kantonsrat Walter Locher sagte auf Anfrage: «Auch wir haben Fragezeichen im Bezug auf Persönlichkeit, Führungserfahrung und Rückgrat von Marianne Mettler. Zudem wollen wir wissen wie widerstandsfähig sie gegenüber Ärzten und Kassen ist.»
Die SVP hatte schon früher klar gemacht, dass sie gegen Marianne Mettler als Verwaltungsratspräsidentin der Spitalverbunde ist. Die Hearings wurden abgesagt.
Bis auf Weiteres übernimmt der Vize-Präsident Bruno Glaus die Leitung des Verwaltungsrates.