Die Glarner Kantonalbank und die Appenzeller Kantonalbank betreiben das klassische Bankengeschäft: Die Kunden, Privatpersonen oder Firmen, legen ihr Geld auf einem Konto bei der Bank an, und diese finanziert damit Hypotheken für Liegenschaften. Das gibt Gewinn. Und zwar nicht wenig, wie im Fall der Glarner Kantonalbank. Diese konnte im letzten Jahr ihren Bruttogewinn um 16 Prozent steigern. Bei der Appenzeller Kantonalbank blieb er zwar ungefähr gleich, aber auch dort legte das Hypothekengeschäft zu.
Die Zinsen bei den Hypotheken sind derzeit tief - und könnten noch weiter sinken. Das heisst für die Banken, dass ihre Margen unter Druck kommen. Doch das beunruhigt Hanspeter Rhyner, Chef der Glarner Kantonalbank, nicht. Die tiefen Zinsen hätten den Vorteil, dass die Bank dadurch günstig Geld leihen könne, um Hypotheken zu finanzieren.
Sorgen in Appenzell
Weniger positiv sieht es Ueli Manser, Direktor der Appenzeller Kantonalbank. Für ihn sind die Zinsen zu tief. Das verführe Leute dazu, eine Hypothek aufzunehmen zur Finanzierung eines Eigenheims. Aber die Bank müsse prüfen, ob jemand die Hypothek auch noch bezahlen könne, wenn der Zins wieder steige.
Denn derzeit boomt der Immobilienmarkt in der Schweiz. Nicht nur in den grossen Zentren, sondern auch in der Ostschweiz, wie Ueli Manser beobachtet. So seien die Preise in Appenzell Innerrhoden und insbesondere in Appenzell in den letzten Jahren stark angestiegen. Sie seien aber noch nicht unvernünftig, wie an anderen Orten in der Schweiz.
Die Immobilienblase droht also nicht zu platzen. Aber auch wenn es dereinst bei den Immobilienpreisen einmal zu einem Einbruch kommen könnte: Die Kantonalbanken von Glarus und Appenzell sind solide finanziert. Ihre Eigenmittelquote liegt deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert.