Die baulichen Überreste stammen aus dem 2. bis 4. Jahrhundert, wie die St. Galler Staatskanzlei mitteilte. Die Elemente hätten wohl zu grossen Gebäuden einer ortsansässigen Oberschicht gehört. Zudem deutet Bauschutt, der bei den römischen Bauten verwendet wurde, auf eine ehemalige Badeanlage hin.«Es ist anzunehmen, dass im Untergrund von Kempraten eine römische Therme auf ihre Entdeckung wartet», heisst es im Communiqué. Die Kantonsarchäologie lädt Interessierte am 7. Juni ein, die Ausgrabungen in geführten Gruppen zu besichtigen.
Ein lückenhaftes Bild
Bereits im vergangenen März hatte die Kantonsarchäologie über die Entdeckung eines römischen Heiligtums berichtet, in dem der Gott Mithras verehrt wurde. Die jüngsten Ausgrabungen wurden durch ein privates Bauprojekt ausgelöst. Bisher sei das Bild noch lückenhaft, heisst es.
Mehr Geld für zusätzliche Grabungen
Die beiden grossen Steingebäude dürften an der römischen Hauptstrasse gelegen haben. Bei einem der Gebäude sei bemalter Wandverputz erhalten. Nach der Dokumentation der Steingebäude wollen Archäologen auch noch darunter liegende, ältere Holzgebäude aus dem 1. Jahrhundert nach Christus untersuchen.Die Kantonsarchäologie verfügt laut dem Communiqué nur über bescheidene eigene Mittel. Deshalb seien für die Ausgrabungen Gelder des Bundes und des kantonalen Lotteriefonds von rund 300'000 Franken beantragt worden.