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Ostschweiz «Linth-Limmern hat gute Chancen»

Das Mega-Pumpspeicherwerk Linth-Limmern im Kanton Glarus werde rentieren, sagt Axpo-Chef Heinz Karrer. Dies obwohl andere Stromkonzerne keine Investitionen mehr in solche Kraftwerke tätigen, weil die Strompreise in Europa stark sinken.

Mehr als zwei Milliarden Franken investiert der Stromkonzern Axpo in das Pumpspeicherwerk in den Glarner Alpen. Zwar sehe der Strommarkt heute anders aus als zu jenem Zeitpunkt, als der Investitions-Entscheid gefällt wurde. Aber: «Wir überprüfen den Entscheid jedes Jahr und würden ihn auch jedes Jahr wieder so fällen», sagt Geschäftsführer Heinz Karrer gegenüber «Schweiz aktuell».

Er gehe davon aus, dass der Bedarf an Energiespeicherung zunehme, und dafür sei Linth-Limmeren wie geschaffen. Andere Energie-Firmen beurteilen zumindest die nahe Zukunft etwas anders. So hat die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) den Bau eines zweiten Pumpspeicherwerks im Grimselgebiet sistiert.

Auf andere Projekte gesetzt

«Im Moment ist der Markt für Funktionen, wie sie ein Pumpspeicherwerk erfüllt, schwierig. Deshalb haben wir andere Projekte vorgezogen», sagt Gianni Biasutti, Geschäftsführer der KWO. Pumpspeicherwerke pumpen mit billigem Nachtstrom Wasser in einen Stausee und verarbeiten diesen am Tag zu teurem Spitzen-Strom.

Mit der Preisdifferenz erwirtschaften die Stromkonzerne einen Gewinn. Doch die subventionierten Strom- und Windkraftwerte in Deutschland krempeln den Markt um: Diese produzieren seit geraumer Zeit eine grosse Menge Strom, weshalb die Preise in Europa stark sinken.

«Wir profitieren von Preisschwankungen»

Trotzdem glauben sowohl Karrer wie Biasutti an das Geschäftsmodell Pumpspeicherwerk: In Zukunft gehe es darum, überschüssigen Strom aus eben diesen erneuerbaren Energien zu speichern. «Ich sehe immer noch grosse Preisschwankungen im Markt, von denen wir profitieren können», sagt etwa Heinz Karrer.

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