Landauf landab haben derzeit Marroni-Stände Hochbetrieb. Doch die Gallwespe macht vielen Marroni-Verkäufern das Leben schwer. Der Schädling hat bereits vor einem Jahr die Ernte in Italien und im Tessin dezimiert. Und auch dieses Jahr haben sich viele Kastanienbäume im Süden noch nicht erholt.
Mickrige Marroni-Ernte in Italien
Renzo Strazzini beliefert mit seinem gleichnamigen Marroni-Import-Geschäft die ganze Schweiz mit italienischen Edelkastanien: «Wir haben 80 Prozent weniger Marroni aus Italien importiert. Die Ernte ist praktisch ausgefallen.»
Das treibe die Preise in die Höhe. Im Einkauf zahle er dieses Jahr pro Kilogramm rund 30 Prozent mehr. Weil auch die Ernte aus dem Tessin eingebrochen ist, wollen Produzenten nördlich der Alpen in die Bresche springen.
Sieben Tonnen Marroni aus der Schweiz
Filipp Fässler aus Goldach ist einer von ihnen. Seine 150 Marroni-Bäume sollen hoch über dem Bodensee in den nächsten Jahren über sieben Tonnen Esskastanien abwerfen. Die Lage des Hangs profitiere vom Bodensee als Wärmespeicher. Die Chancen, dass sich die Marroni nördlich der Alpen positiv entwickeln, seien gut, so Fässler.
Marroniplantagen nördlich der Alpen könnten also mithelfen, schlechte Ernten aus dem Süden abzufedern. Auch das passende Label hat Filipp Fässler parat: «Wir verkaufen unsere Marroni als St. Galler Marroni.»