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Ostschweiz Meienberg: Seine Wirkung verblasst zu Unrecht

Am 22. September jährt sich der Todestag von Niklaus Meienberg zum 20. Mal. Der St. Galler prägte ab den 1970er-Jahren die Schweiz wie kaum ein anderer Schriftsteller. In den letzten Jahren ist seine Wirkung aber verblasst. Zu Unrecht, wie Meienberg-Kenner und Meienberg-Neuentdecker finden.

Lehrer Paul Rauber von der Kantonsschule am Burggraben in St. Gallen und seine Klasse haben sich in den letzten Tagen intensiv mit Meienberg beschäftigt. Meienberg fasziniert auch die junge Generation. Die Kantonsschüler sind beeindruckt von der Direktheit des St. Gallers und von seinem präzisen Schreibstil. «Von Meienberg können die Schüler fürs Leben lernen», sagt Rauber.

Junge Leser kennen ihn nicht mehr

Historiker und Journalist Stefan Keller war lange befreundet mit Niklaus Meienberg. Er hat festgestellt, dass 20 Jahre nach Meienbergs Freitod seine Wirkung verblasst. «Junge kennen ihn nicht mehr. Wenn sie ihn aber lesen, kommen immer positive Reaktionen zurück», sagt Keller. Der Historiker hat eine Gedenkausstellung kuriert. Gegen das Vergessen brauche es aber mehr.

Man müsse die Leute motivieren, wieder mehr Meienberg zu lesen. Dann erhalte sich das Werk, sagt Keller. Ausserdem sollten die Schulen offener mit Meienbergs Werk umgehen und die Texte des wortstarken Journalisten den Schülern nahebringen. «Das wäre auch für die Schüler lustig», sagt Keller. Die Gedenkausstellung in St. Gallen zeigt die verschiedenen Facetten von Meienberg. Sie dauert noch bis zum 29. September.

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