Noch einmal vier Jahre? Diese Frage hat sich der abtretende Ausserrhoder FDP-Ständerat Hans Altherr gar nie gefragt. «Ich wusste schon bei meiner Wahl, dass ich mit 65 Jahren aufhören werde. Klar schwingt nun Wehmut mit, doch mein Entscheid stand immer fest.»
Zu der Politik kam der junge Altherr mehr per Zufall: Als 26-Jähriger besuchte er mit einem Freund eine Versammlung in Trogen. Dort war gerade ein Sitz im Gemeinderat frei. «Als ich sah, dass es nur einen Kandidaten gab, dachte ich mir, das ist doch keine Demokratie.» Er stellte sich zur Wahl und wurde gewählt.
Mein Highlight war die Bundesratswahl 2011, die ich leiten durfte.
Danach folgte eine Karriere über den Ausserrhoder Kantons- und Regierungsrat bis hin zum Ständeratspräsidium. Dort erlebte Altherr auch sein persönliches Highlight: Die Bundesratswahl 2011, die er leitete. Er sei trotz Drehbuch etwas nervös gewesen. «Einen Patzer, der dann auf Youtube verewigt würde, wollte ich auf keinen Fall.»
Der Ständerat hat mehr Würde und man hat einen besseren Umgang als im Nationalrat.
Nach elf Jahren im Ständerat beendet Altherr jetzt, Ende November, seine Politkarriere. Nun freut er sich auf mehr Freizeit. «Mein politisches Netzwerk werde ich nur noch bei ganz persönlichen Anliegen nutzen.»
Ganz vergessen wird auch das Stöckli Altherr jedoch nicht so schnell: Als damaliger Präsident hatte er nach dem Vorbild des Nationalrats Fahnen aufgestellt. Jedoch nicht nur die Schweizerfahne, sondern auch die des Kantons Appenzell Ausserrhoden - dem Heimatkanton des Präsidenten. Diese Tradition hat sich bis heute gehalten.