Die Bedingungen waren paradiesisch für die Stechmücken: Die Überschwemmungen im Juni haben einen perfekten Lebensraum geschaffen. «Kein Wasser, keine Mücken. Viel Wasser, viele Mücken», fasst der emeritierte Professor für Mikrobiologie an der ETH Zürich, Peter Lüthy, zusammen.
In den seenahen Gebieten und im Wald kann man von einer Mückenplage sprechen.
Vor allem die Überschwemmungsmücken konnten sich rasant vermehren. «Aufgrund des Hochwassers sind praktisch alle Ei-Ablageorte überschwemmt worden. Das war der Anlass für das Schlüpfen der vielen Larven», sagt Rainer Bretthauer, ehemaliger Direktor an der Fakultät für Biologie an der Universität Konstanz.
Die Überschwemmungsmücken haben zwar ihren Höhepunkt erreicht. Nicht aber die Bodensee-Stechmücke oder die sogenannte Hausmücke. Gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF 1 sagt Bretthauer, dass sich noch einige dieser Stechmücken entwickeln könnten. Der Höhepunkt der diesjährigen Mückenplage ist damit noch nicht erreicht. Gefährlich ist aber keine dieser Stechmücken.
In Österreich hat das Hochwasser ebenfalls zu einer Mückenplage geführt. Dort geht man mit Tonnen BTI gegen die Invasion vor. Der Stoff tötet ausschliesslich die Larven der Mücken. Der Stoff wird vom Helikopter in Regionen am Wasser abgeworfen.