Auf einem A4 Blatt hat die IG Seelinie an der ersten Lärm-Landsgemeinde eine Resolution verabschiedet. Da steht unter anderem: «Ein weiterer Ausbau des Güterzugverkehrs auf der Seelinie ist mit allen Mitteln zu verhindern, solange das Rollmaterial nicht vollständig saniert ist».
Politik bietet Unterstützung
Der Thurgauer Regierungsrat Kaspar Schläpfer, verspricht Druck zu machen, dass das Datum 2020 eingehalten wird und bis dahin die lärmigen Güterwagen aus dem Verkehr gezogen werden. Er will verhindern, dass die Frist um weitere zwei Jahre verlängert wird, wie er gegenüber dem «Regionaljournal Ostschweiz» sagt. Zudem sieht er beim Thema Temporeduktion Spielraum, dazu seien politische Vorstösse nötig, um bei den Transportunternehmen Druck aufzusetzen.
Ihn dabei unterstützen will CVP-Ständerätin Brigitte Häberli: «Ich bin weiterhin bereit mich in Bundesbern für die Anwohner der Seelinie einzusetzen». Dies hat sie schon 2012 getan, als sie eine Motion einreichte. Allerdings wurden ihre Vorschläge zurückgewiesen. Man werde auch künftig mir der Thurgauer Regierung zusammensitzen und gemeinsam Lösungen suchen, betont sie.
Langsamer, dafür teurer
Die Geschwindigkeitsreduktion stösst bei der SBB auf wenig Zustimmung. Es sei wenn überhaupt nur punktuell möglich, sprich auf gewissen Strecken, sagt Stefan Thalmann, Key Account Manager der SBB für die Region Ostschweiz. Dort wo viel mehr Güterzüge verkehren, sei es schlicht und einfach nicht möglich, das Tempo zu drosseln. Es käme zu Verzögerungen, die Lokführer müssten länger arbeiten, die Wagen seien länger in Gebrauch und die Waren zu spät am Zielort, so Thalmann.
Rund 50 Personen sassen an der Lärm-Landsgemeinde im Publikum. Angereist waren diverse Vertreter aus der Politik und der Bahn. Direkt erreicht habe man nichts, aber den Dialog gesucht und steter Tropfen höhlt den Stein, zieht IG-Seelinien Präsident, Klaus Schaermeli am Ende des Abends Bilanz.