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Ostschweiz Ostschweizer Obstbauern kritisieren Streptomycin-Verbot

Obstbauern dürfen im Kampf gegen den Feuerbrand kein Streptomycin mehr einsetzen. Während Umweltverbände den Entscheid des Bundes begrüssen, sehen Obstbauern ein Problem.

Mit dem Verbot setze man die Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes um, teilte das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Mittwoch mit. Nach diesen Grundsätzen wird die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln nur als Ergänzung und als letztes Mittel angesehen.

Feuerbrand

In den vergangenen acht Jahren hatte das BLW Streptomycin jeweils befristet und mit Auflagen zugelassen. Allerdings sei die Anwendung keine ideale Lösung, da wie bei allen Antibiotika die Gefahr von Resistenzbildung bestehe. Das BLW setzt nun auf andere Massnahmen. In der Saison 2016 habe man fünf andere Pflanzenschutzmittel als Alternativen regulär zugelassen.

Thurgauer Obstbauern vom Entscheid überrascht

Umweltverbände begrüssen den Entscheid des Bundes. Längerfristig müssten resistentere Obstsorten angebaut werden, sagen die Verantwortlichen bei der Organisation «Pro Natura». Die betroffenen Obstbauern und das Thurgauer Landwirtschaftsamt sehen das anders. «Wir sind überrascht vom Entscheid des Bundes», sagt Ueli Bleiker vom Landwirtschaftsamt. Noch gebe es nicht genügend Alternativen zum Streptomycin, sagt Bleiker gegenüber Radio SRF.

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