Während die Weltkonjunktur sich erst moderat erholt, kann die Ostschweizer Wirtschaft bereits zulegen. «Der Ostschweizer Konjunkturindex signalisiert, dass sich Lage und Aussichten unserer Unternehmen in den letzten Monaten verbessert haben. Der Index ist mittlerweile auf den höchsten Wert seit Frühling 2011 gestiegen und zeigt eine weitere Expansion der Ostschweizer Wirtschaft im kommenden halben Jahr», hält das Beratungsunternehmen Ecopol in einer Studie fest, die im Auftrag der Industrie- und Handelskammer St. Gallen-Appenzell und der St. Galler Kantonalbank durchgeführt wurde.
Im Vergleich mit den letzten Monaten seien die Risiken eines erneuten Rückschlags mittelfristig kleiner und nicht mehr nur nach unten gerichtet, heisst es in der Studie weiter. «Im günstigen Fall könnte es also mit der Weltwirtschaft steiler bergauf gehen als im Moment prognostiziert.»
Exportwirtschaft zieht nur langsam an
Nur langsam verbessert hat sich die Lage der exportorientierten Unternehmen. «Seit Anfang Jahr verbesserte sich zwar die Beurteilung der Geschäftslage kontinuierlich und der Bestellungseingang hat sich stabilisiert. Die immer noch unterdurchschnittliche Auslastung der Produktionskapazitäten und die knappen Auftragsreserven lassen aber einen weiten Spielraum nach oben offen», heisst es in der Studie weiter. Immerhin: In den ersten drei Quartalen 2013 konnten die Ostschweizer Exporte gegenüber dem Vorjahr um 3.6 Prozent zulegen (CH: +0.4%).
Stabiler Arbeitsmarkt
Positiv bewertet wird auch der stabile Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote im Kanton St.Gallen liegt aktuell bei 2.2 Prozent, im Thurgau bei 2.5 Prozent, in Appenzell Ausserrhoden bei 1.7 Prozent und in Innerrhoden bei 1.1 Prozent.
Kritisch hingegen beurteilt die Studie, dass immer mehr Ostschweizer in andere Metropolen pendeln oder wegziehen. «Mit einem negativen Pendlersaldo von mehr als 7 Prozent der Erwerbstätigen weist die Ostschweiz im nationalen Vergleich den schlechtesten Saldo aller Regionen aus», heisst es in der Studie.